Personae der Scivias



Hagen vom Dreibannstein

Geboren im Frühling des Jahres 1224 als dritter Sohn des Herrn von Dudweiler in der Grafschaft Saarbrücken unter Graf Simon III von Saarbrücken, Sohn des Grafen Simon II. und Lukarde von Leiningen. Bereits 1225 ziehen dunkle Wolken am Horizont auf.
Gertrud von Dagsburg, Alleinerbin der Grafschaft Dagsburg verstirbt ohne leibliche Nachkommen. Der Bruder ihres Mannes in dritter Ehe, Simon von Leiningen - aus einer Seitenlinie des Saarbrücker Geschlechts -, beansprucht das Erbe für sich und nennt sich nun Graf von Dagsburg. Dazu gehören neben der Grafschaft Metz auch die Metzer Kirchenlehen.
Simon kann sein Anliegen in Metz nicht durchsetzen. Auch der Herzog Walram IV. vom Limburg-Luxemburg erhebt Ansprüche. In einem einberufenen Schiedsgericht im September 1226 wird durch den elsässischen Landgrafen Heinrich von Wörth der Bischof von Straßburg, Berthold von Teck, zum April 1227 von seinen Verpflichtungen und Zusagen gegenüber den Leiningern entbunden.
Im Juni wird Burg Bernstein nach fast einmonatiger Belagerung durch Bischof Berthold erobert. Im Juli 1228 verzichtet Simon von Leinigen vertraglich auf alle Burgen, Besitzungen und Rechte, erhält dafür im Gegenzug die Dagsburg mit allen Pertinenzen.

Der Grundstein zur Abhängigkeit von den Metzer Bischöfen ist gelegt.

Ohne Aussicht auf ein Erbe und mit geringen finanziellen Mitteln ausgestattet, wurde der junge Hagen im Jahre 1232 als Knappe an den Hof von Troyes, kurze Zeit später nach Reims in der Grafschaft Champagne geschickt.
Seit 1222 herrscht hier Theobald (Thibaud) IV., genannt der Große.

Eine 1224 geschlossene Abmachung Graf Theobalds mit seinem Onkel König Sancho VII. von Navarra erfüllt sich 1234. Sancho VII. verstirbt kinderlos und so fällt das Königreich Navarra an Theobald. Ansprüche Aragons und Kastiliens werden abgewehrt.
Hagen zieht mit dem Hofe nach Navarra und lernt hier den Aufbau einer französisch-champagnichen Verwaltung von Grund auf während der Entstehung kennen.
In diese Zeit fallen auch die zahllosen Ausflüge mit Theobald (V.) und Peter (zwei Söhnen des Grafen) sowie Maugenhardt von Gupf, die ihnen allerdings den Rufnamen 'Les Quarantaines' einbringen. Denn zu bremsen waren die vier Jungs nur, wenn sie eingesperrt waren.

Zusammen mit dem Senechal-Gouverneur Pons de Duxme und dessen Nachfolger Sancho Fernandez de Monteagudo lernte Hagen den Umgang mit den mächtigen königlichen Nachbarn kennen. Theobald I. der Große, wie er in Navarra genannt wurde, beglich die Schulden des Staates, förderte kirchliche Institutionen, wie die Benediktiner, befreite dörfliche Gemeinschaften und gebot jüdischen und muslimischen Minderheiten Schutz.
Durch all diesen Tätigkeiten wurde Hagen aber mitnichten nur auf wirtschaftlichem Gebiet ausgebildet. Theobald der Große hatte noch einen weiteren Beinamen inne:
Thibaud IV. , le Chansonnier
Er war einer der hervorragendsten französischen Lyriker des Mittelalters und förderte entschieden provencalische Troubadoure und deren Dichtung.

Hagen vom Dreibannstein wird 1239 Kurier in den Diensten Theobalds, der sich in Begleitung des Grafen der Bretagne und des Grafen von Burgund auf eine Sühnefahrt ins heillige Land begibt.
1241 wird er zum Ritter geschlagen. Im gleichen Jahr erheben sich die Grafen der Bretagne, Burgunds und der Champagne mit Unterstützung der englischen Krone gegen den französischen König. Sie werden jedoch besiegt und müssen sich unterwerfen. Die jahrhundertelange Bedrohung des französischen Königshauses durch das Haus Blois-Champagne endet damit. Hagen wird bei den Auseinandersetzungen verwundet,
Noch im selben Jahr begibt sich der Graf auf eine zweite Sühnefahrt ins heillige Land.
Hier erhält Hagen auch das Privileg sein eigenes Wappen zu führen, jedoch auf einem Wappenrock, welcher seine Lehensabhängigkeit unterstreicht (rot-blau /Navarra-Champagne).

1246 wird er nach Rouen in die Normandie geschickt, wo er sich zwei Jahre lang aufhalten soll. Von dort aus unternimmt er in Begleitung normannischer Ritter mehrere Reisen nach Britannien.

Am 6. Kreuzzug nimmt er auf Wunsch seines Lehnsherrn an der Seite König Ludwig IX. teil, welcher im Jahre 1248 beginnt. Die Eroberung Ägyptens endet jedoch in einem Desaster. Hagen kann entkommen, der französische König gerät in Gefangenschaft und wird erst später durch Zahlung eines Lösegeldes freikommen.

In Sizilien gestrandet genießt Hagen die gelehrte und weltoffene Atmosphäre und lernt die arabische Kultur kennen und schätzen, die unter Kaiser Friedrich II. auf Sizilien sehr gefördert wird. 1249 kehrt der Recke aber wieder in das Herz Europas zurück.

So weit gereist folgen nun vielerlei Aufträge für Hagen, diesmal aber im deutschen Reiche. Nach dem Tode Kaiser Friedrichs wird er nach Aachen geschickt. Seit 1250 ist sein ständiger Sitz in Köln am Rhein. In der Stadt wechseln laufend die Herrschaftsverhältnisse. Bischof und Stadtherren bekämpfen sich mal offen, mal im geheimen. Immer wieder jedoch kommt es zu hässlichen Progromen gegenüber der jüdischen Bevölkerung, die durch den Bischof oft vor dem Schlimmsten bewahrt wird. Hagen nimmt David, den Wechsler auf.
Ein alter 'Bekannter', der Herzog von Limburg-Luxemburg, mischt sich auf Seiten des Bischofs in die Streitigkeiten zwischen Stadt und Bischof ein. Für Hagen eine gute Gelegenheit alte Rechnungen aus Saarbrücker Tagen zu begleichen...


















Wappen Theobald IV.







Wappen des Königreichs Navarra





Wappen von Theobald V.