zurück

Ine gesach die heide

Ine gesach die heide
nie baz gestalt,
in liehter ougenweide
den grüenen walt:
an den beiden kiese wir den meien.
ir mägde, ir sult iuch zweien,
gein dirre liehten sumerzīt in hōhem muote reien.

Lop von mangen zungen
der meie hāt.
die bluomen sint entsprungen
an manger stat,
dā man ź deheine kunde vinden;
geloubet stāt diu linde:
dā hebt sich, als ich hān vernomen, ein tanz von höfschen kinden.

Die sint sorgen āne
und vröuden rīch.
ir mägede wolgetāne
und minneclīch,
zieret iuch, daz iu die Beier danken,
die Swābe und die Vranken!
ir brīset iuwer hemde wīz mit sīden wol zen lanken!

»Gein wem solt ich mich zāfen?«
sō redete ein maget.
»Die tumben sint entslāfen;
ich bin verzaget.
vreude und źre ist al der werlde unmęre.
die man sint wandelbęre:
deheiner wirbet umbe ein wīp, der er getiuwert węere.«

»Die rede soltū behalten«,
sprach ir gespil.
»mit vröuden sul wir alten:
der manne ist vil,
die noch gerne dienent guoten wīben.
lāt solhe rede belīben!
ez wirbet einer umbe mich, der trūren kan vertīben.«

»Den soltū mir zeigen,
wier mir behage.
der gürtel sī dīn eigen,
den umbe ich trage!
sage mir sīnen namen, der dich minne
sō tougenlīcher sinne!
mir ist getroumet hīnt von dir, dīn muot der stź von hinne.«

»Den si alle nennent
von Riuwental
und sīnen sanc erkennent
wol über al,
derst mir holt. mit guote ich im des lōne:
durch sīnen willen schōne
sō wil ich brīsen minen lip. wol dan, man liutet nōne!«

»Waz wil ich der nōne?«,
sō redte ein meit.
»vor allen man ein krōne
mīn herze treit
und daz tuot von hinne unz an mīn ende.
swelh frouwe mir daz wende,
daz sag ich ir offenbār, daz ichs dar umbe schende.«

»Waz ahte ich ūf ir schenden?«
sō sprach ein wīp.
»die rede sül wir enden.
wirt mir sīn līp,
ich bin im holt, mīn leit ist gar verswunden,
und hān mir schōne gebunden;
jā sint mir miniu füezel sleht: diu wāren ź zeschrunden.«